Worauf Kinder achten müssen
16.10.2015Worauf Kinder achten müssen
16.10.2015
Im Straßenverkehr lauern für Fußgänger viele Gefahren – insbesondere für Kinder. Mit der Aktion „Achtung Auto“ zeigte daher der ADAC gestern Fünftklässlern der Geschwister-Scholl-Schule, worauf es zu achten gilt.
Heddernheim.
Thomas Tuma gibt Gas, beschleunigt das Auto auf 30 Stundenkilometer – und tritt voll auf die Bremse. Das Auto rutscht auf dem nassen Grund neben der Geschwister-Scholl-Schule an einigen orange leuchtenden Leitkegeln vorbei. Kurz darauf wiederholt er die Vorführung, diesmal mit 50 km/h – das Auto rutscht noch ein wenig länger.
Was Tuma, Verkehrspädagoge des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC), gestern vor den Augen der Klasse 5b veranschaulichen wollte, war die Abhängigkeit des Bremsweges von der gefahrenen Geschwindigkeit, Wettereinflüssen und der Reaktionszeit des Fahrers. „Der Bremsweg eines Autos mit 30 Stundenkilometern beträgt vier Meter“, erklärte er den Schülern: „Bei 50 km/h verdreifacht sich der Weg auf zwölf Meter.“
Langer Bremsweg
Regen, Schnee und Bodenfrost sowie die Zeitspanne bis zum Tritt auf die Bremse verlängerten den Weg des Autos bis zum Stillstand zusätzlich. Die Reaktionszeit werde wiederum vom Grad der Abgelenktheit des Fahrers durch Handys, Zigaretten, Gespräche, laute Musik, Alkohol, Drogen, Müdigkeit, Sichtweite bei Nacht oder Nebel und Weiteres beeinflusst. Fußgänger müssten dies mit einrechnen, etwa wenn sie eine Straße überqueren wollten, sagte Tuma.
Weil also im Straßenverkehr viele Gefahren insbesondere für Kinder lauern, zeigt der ADAC mit seiner Aktion „Achtung Auto“ an Schulen, worauf es zu achten gilt. „Kinder müssen sich bewusst sein, dass ein Auto nicht sofort stehen bleibt“, erklärte Thomas Tuma.
Oft verschätzt
Die Schüler waren daher aufgefordert, je einen Leitkegel dort aufzustellen, wo sie den Stillstand des Autos erwarteten – und verschätzten sich dabei oftmals.
Für „ziemlich wichtig“ erachtet deswegen auch Klassenlehrerin Angela Cyrus die Verkehrserziehung durch den ADAC. „Es gibt Kinder, die Regeln vergessen oder sich ablenken lassen“, sagte sie. Etwa wolle mancher Schüler nicht mehr im Kindersitz herumfahren, weil er sich für zu groß halte. Wie Thomas Tuma aber erläuterte, muss ein Kind zwölf Jahre alt und mindestens 1,50 Meter groß sein, um auf den Kindersitz verzichten zu dürfen. Dann erst seien Knochen wie das Schlüsselbein hart genug, um bei einer Vollbremsung den Druck des Sicherheitsgurts auszuhalten, ohne zu brechen. Außerdem sollten Kindersitze nicht aus Styropor, sondern aus Hartplastik bestehen, „damit sie bei einem Unfall nicht in 1000 Teile zerbrechen“, so Tuma.
